Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2017: „Kommt das Nashorn“ von Heinz Janisch und Helga Bansch
Erfolgreiches Autorenduo
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse wurde das
Bilderbuch
„Kommt das Nashorn“ von Heinz Janisch (Text) und Helga Bansch (Illustration) für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017 nominiert. Seit mehr als 15 Jahren arbeiten die beiden nun schon zusammen.
Geboren wurde Heinz Janisch 1960 in Güssing/Österreich, ist seit 1982 Mitarbeiter beim Österreichischen Rundfunk (Hörfunk), außerdem ist er Redakteur der Porträt-Reihe Menschenbilder. Bücher sind sein Metier, zahlreiche Kinder- und Jugendbücher wurden von ihm veröffentlicht, die in mehr als zwölf Sprachen übersetzt wurden.
Er lebt in Wien und im Burgenland.
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Er sagt:
„Mir ist wichtig, dass Kinder Bücher als Geschenk erleben, wie eine Art Wundertüte: Man macht sie auf und lässt sich überraschen…“
Mehrfach wurde Heinz Janisch ausgezeichnet, u.a.:
– Österreichischer Staatspreis für Kinderlyrik (2005)
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– Nominierung zum Deutschen Jugendliteraturpreis (Bekanntgabe der Nominierten im Rahmen der Leipziger Buchmesse am 17.03.2006, für „Rote Wangen“)
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– Bologna Ragazzi Award (im Rahmen der
Kinderbuchmesse in Bologna vom 27.03. – 30.03.2006 für „Rote Wangen“)
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Am 10. März 2017 stellten Helga Bansch und Heinz Janisch im Wiener Palais Auersperg im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung von „Literatur für junge LeserInnen“ ihr Kinderbuch vor und sie sprachen über ihre Zusammenarbeit.
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Kennengelernt haben sich die beiden fast eher zufällig: Helga Bansch beschäftigte sich im Rahmen ihres Lehrerberufs mit Malerei und Illustration und lernte über einen Freund Heinz Janisch kennen, der sich ihre Bilder anschaute, begeistert war, ihr drei Texte schickte und sie diese illustrierte. Anschließend zeigten sie ihre gemeinsame Arbeit dem Jungbrunnenverlag, der diese als Buch herausbrachte. Dafür bekamen sie zwei Auszeichnungen.
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Helga Bansch wurde am 23.02.1957 in Loeben (Steiermark) geboren, arbeitete 25 Jahre als Volksschullehrerin. Seit 2003 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin.
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Bevorzugt arbeitet sie mit Collagetechnik, verwendet übermalte Zeitungsausschnitte oder karierte Papiere, Landkarten, Strukturpapiere, fremdländische Zeichen – alles das verbindet sie mit Zeichnungen und Malerei.
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Sie sagt:
„In meinem Leben haben künstlerische Arbeit und Kinder immer eine tragende Rolle gespielt. Beides lässt sich im Illustrieren von Kinderbüchern wunderbar vereinbaren.“ „Ein Leben ohne Humor ist für mich nicht vorstellbar.“ 8
Sie erhielt für ihre Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen, u.a.:
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– Österreichischer Kinder-und Jugendbuchpreis-Kollektion (2014, für „Die Rabenrosa“)
– Illustrationspreis der Stadt Wien (2015)
– Österreichischer Kinder-und Jugendbuchpreis-Kollektion (
2016
)
– Deutscher Evangelischer Buchpreis (2016, für „Die Rabenrosa“)
– The White Ravens (2016)
Der Verlag gibt eine kurze Inhaltsangabe: Das Nashorn ist ein großes Gebirge. Wenn es kommt, bebt die Erde. Auf seinem Rücken sitzt ein kleiner Vogel, der sich tragen lässt. Das Nashorn träumt davon, so leicht zu sein wie der kleine Vogel auf seinem Rücken. Aber es wird gebraucht in seiner ganzen Schwere, als stabile Landestation, als Jausenstation und als Beschützer.
Der kleine Vogel wäre gern so schwer wie das Nashorn, damit er nicht vom Sturm hin und her geweht wird.
So hat jeder seine Sehnsucht vom Anders-Sein und gleichzeitig ist jeder genau so gut, wie er ist.
Leseprobe aus „Kommt das Nashorn“ :
Kommt das Nashorn.
Schönes Gebirge.
Sitzt so eine kleine Schneeflocke oben
und zwitschert.
Kleiner Vogel.
Lässt sich tragen.
Fliegt bald weg.
Kommt das Nashorn.
Erde bebt.
Die Stille riecht jetzt anders.
Die Jury für den Deutschen Jugendliteraturpreis begründet ihre Nominierung so:
„„
Kommt das Nashorn. / Schönes Gebirge. / Sitzt so eine Schneeflocke oben / Und zwitschert.“
So beginnt der poetische Text von Heinz Janisch. Ein großes graues Nashorn stampft durch die Savanne und braucht sogar eine Doppelseite für seine immense Fülle. Auf seinem Rücken, diesem „schönen Gebirge“, sitzt ein kleiner Vogel, weiß und leicht wie eine Schneeflocke. Ein kleines Erdmännchen beobachtet die beiden und führt den Leser durch die Geschichte. Alle kommen beim Nashorn vorbei, aus der Luft und aus dem
Wasser, um „Guten Tag“ zu sagen und zu fragen: „Wie geht’s?“ Zerknautscht gesteht das Nashorn, dass es davon träumt, anders zu sein.
Helga Bansch erzählt das in ihren Bildern weiter, allerlei Flügel und rote Luftballons malt sie dem traurigen Nashorn auf seinen ledrigen Rücken und schneeflockenleicht schwebt es in seiner Phantasie durch die Luft. Durch seine Aufrichtigkeit erfährt das Nashorn, wie gut es ist, man selbst zu sein und sich der eigenen Stärke bewusst zu werden. Für die anderen Tiere ist das Nashorn genau so richtig, wie es ist, und doch ist ihnen sein Wunsch nicht unbekannt.
Janischs Text erinnert an Gedichtformen wie Haikus oder ELFchen, seine Wortschöpfungen erzeugen Bilder im Kopf, die Helga Bansch aufgreift und in wenigen Farben und mit gekonntem Strich zeichnet.
Beide arbeiten mit Gegensätzen und reduziertem Einsatz ihrer jeweiligen künstlerischen Mittel. Was Janisch mit wenigen Worten erzählt, zeichnet Helga Bansch zurückhaltend in den Farben Grau, Beige, Braun und Rot.“
MEHR ZUM THEMA
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Das Bilderbuch „Kommt das Nashorn“ erfährt ebenfalls eine Bandbreite von Auszeichnungen (neben der
Nominierung zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2017
):
– März
2016
: Buch des Monats (ausgezeichnet von dem Institut für Jugendliteratur)
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– August 2016: Buch des Monats (ausgezeichnet von der Deutschen Akademie für Kinder-und Jugendliteratur e.V.)
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– Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis (von der Jury als Leseempfehlung in die Kollektion zum Preis aufgenommen, Verleihung am 17.05.2017)
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Am Freitag, den 13. Oktober 2017 wird der Deutsche Jugendliteraturpreis verliehen. Man darf gespannt sein, ob dieses Buch in der Kategorie Bilderbuch ausgezeichnet wird.
Heinz Janisch:
Kommt das Nashorn
Illustration: Helga Bansch
Bilderbuch
Alter:
ab 4 Jahre
32 Seiten
gebunden
Format (H x B x T): 260 x 210 x 4 mm
Gewicht: 359g
erschien: 02.02.
2016
Verlag: Jungbrunnen
ISBN 978-3-7026-5895-3
Preis: 14,95 € (D), 14,95 € (A)
Home > Bordbuch > Hafenberichte > Ausgezeichnet > Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2017: „Kommt das Nashorn“ von Heinz Janisch und Helga Bansch
Einzelnachweise :
1 Vgl. ( ₪ ): Heinz Janisch , Autorenseite, zuletzt besucht am 06.10.2017
2 Vgl. ( ₪ ): Kunstkultur , zuletzt besucht am 06.10.2017
3 Vgl. ( ₪ ): Lesen in Deutschland , zuletzt besucht am 06.10.2017
4 Vgl. ( ₪ ): Zwei Bologna Ragazzi Awards gehen in diesem Jahr nach Deutschland: Aufbau und Hanser können sich über einen der begehrtesten Kinderbuchpreise freuen , BuchMarkt – 02.03.2006, zuletzt besucht am 06.10.2017
5 Vgl. ( ₪ ): Buch des Monats , Österreichische Jugendliteratur zuletzt besucht am 06.10.2017
6aa , 6ab : ( ₪ ): Vgl. Ute Wegmann: Ich bin eine wohlwollende Beobachterin , Deutschlandfunk – 10.12.2016, zuletzt besucht am 06.10.2017
7aa , 7ab : Vgl. ( ₪ ): Helga Bansch , Autorenseite zuletzt besucht am 06.10.2017
8 Vgl. ( ₪ ): Jungbrunnen , zuletzt besucht am 06.10.2017
9 Vgl. ( ₪ ): Jugendliteratur: Buch des Monats , zuletzt besucht am 06.10.2017
10 Vgl. ( ₪ ): Akademie für Kinder- und Jugendliteratur: Buch des Monats , zuletzt besucht am 06.10.2017
11 Vgl. ( ₪ ): Bücher: Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2017 verkündet , zuletzt besucht am 06.10.2017
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