1. Januar

Normalerweise wissen Schriftsteller fast zu jedem Anlass etwas zu Schreiben, aber sucht man nach Tagebucheinträgen oder ähnlichem, findet man so gut wie nichts. Man brauchte wohl Erholung von der Silvesternacht .

Inhalt :

> Literaturhistorie
> Geboren
>
Tagebucheintrag von Erich Mühsam
> Gestorben
> Theodor Storm: 1. Januar 1851

Literaturhistorie

2011: Das Theater in Görlitz wird nach Gerhard Hauptmann benannt .
1952: Die Idee vom Verlag Edition Leipzig wird formuliert .
1971: Agatha Christie bekommt von der Königin Elisabeth II . Dame Commander of the British Empire verliehen .
1933: Das Kabarett Die Pfeffermühle wird in München eröffnet.

Heinrich Heine schrieb am 1. Januar 1827 an Merckel, wobei er sich auf eine nicht überlieferte Abschrift des Gedichtes bezog: „Du mußt in den Seebildern „ausschilt“ statt des unrichtigen „ausscheltet“ setzen […] Die „Metze“ lass` ich mir aber nicht nehmen, die muß stehen bleiben, und dieses plebejische Schimpfwort giebt eben der schönen Sonne das tragische Mitleiden – am Ende muß sie durch diese Ehe untergehen – „Sonnenuntergang

Geboren

1972: Milena Busquets , spanische Übersetzerin (aus dem Englischen und Französischen ) und Schriftstellerin
1961 : Sven Regener , deutscher Schriftsteller
1961: Henning Ziebritzki, deutscher Verleger und Schriftsteller
1956: John O’Donohue, irischer Philosoph und Schriftsteller
1951: Gen`ichiro Takahashi, japanischer Schriftsteller
1949: Olivia Goldsmith, amerikanische Schriftstellerin
1945: Rüdiger Safranski, deutscher Literaturkritiker und Autor
1942: Anne Duden, deutsche Schriftstellerin
1935: Eiko Kadono, japanische Schriftstellerin
1934: Franz Josef Bogner, deutscher Schriftsteller
1933: Claus Ulrich Wiesner, deutscher Schriftsteller
1933: Joe Orton, britischer Dramatiker
1929: Cordelia Maria Edvardson, Israelisch-schwedische Schriftstellerin
1928: Ernest Tidyman, amerikanischer Schriftsteller
1926: Ruth Schmidt-Wiegand, deutsche Germanistin
1926: Maria Frisé, deutsche Journalisti n und Schriftstellerin
1926: Ingeborg Feustel, deutsche Schriftstellerin
1923: Ousmane Sembène, senegalesischer Schriftsteller
1922: Alois Vogel, österreichischer Schriftsteller
1919: Jerome David Salinger, amerikanischer Schriftsteller
1919: Daniil Granin, russischer Schriftsteller
1915: Branko Copić, jugoslawischer Schriftsteller
1913: Norman Rosten, amerikanischer Schriftsteller
1910: Haniya Yutaka, japanischer Schriftsteller
1897: Theodor Kramer, österreichischer Lyriker
1894: Frantisek Götz, tschechischer Literaturhistoriker
1890: Franz Spunda, österreichischer Schriftsteller
1888: Eduard Bass, tschechischer Schriftsteller
1887: Joseph Opatoshu, polnisch-amerikanischer Schriftsteller
1886: Kinoshita Rigen, japanischer Lyriker
1883: Federigo Tozzi, italienischer Schriftsteller
1880: Schalom Asch, jiddischer Schriftsteller
1879: Edward Morgan Forster, englischer Schriftsteller
1878: Pejo Jaworow, bulgarischer Dichter
1873: Mariano Azuela, mexikanischer Schriftsteller
1866: Charles-Maurice Couyba, französischer Literaturkritiker und Schriftsteller
1863: Ljubomir Georgiew Miletitsch, bulgarischer Sprachwissenschaftler
1839: Ouida, britische Schriftstellerin
1834: Frieda Ritzerow, deutsche Schriftstellerin
1833: Carl Altmüller, deutscher Dichter
1829: Berta Bethge, deutsche Schriftstellerin
1823: Sándor Petöfi, ungarischer Dichter
1819: Arthur Hugh Clough, britischer Dichter
1813: Louis Adrien Huart, französischer Journalist und Schriftsteller
1810: Karl Wilhelm Eduard Mager, deutscher Literatur- und Sprachwissenschaftler
1809: Gustaw Zielinski, polnischer Schriftsteller
1807: Johan Fjeldsted Dahl, norwegischer Verleger und Buchhändler
1800: Francis Egerton, britischer Schriftsteller
1792: Henrik Anker Bjerregaard, norwegischer Dichter
1768 : Maria Edgeworth , irische Schriftstellerin
1766: Georg Philipp Schmidt von Lübeck, norddeutscher Dichter
1766: Antoine-Vincent Arnault, französischer Lyriker und Dramatiker
1714: Christian Donaleitis, preußisch-litauischer Schriftsteller
1655: Christian Thomasius, deutscher Philosoph
1638: Antoinette Deshoulières , französische Dichterin

München, Freitag, d. 1. Januar

Zeitwende! Das Wort führt jetzt jeder Esel im Munde, dem die Zeit noch niemals etwas gewendet hat. Das Schicksalsjahr 1915! Voll Stolz und Selbstgefühl wird dieser 1. Januar begrüßt. Daß er bestimmt ist, eine Epoche fortzusetzen, die die Vernichtung von Millionen Schicksalen bedeutet, fällt den Hanswürsten nicht ein.
Wird sich mir die Zeit endlich wenden? Wird mir 1915 ein Schicksalsjahr im guten Sinne sein? Gestern schrieb ich einen langen Brief an Jenny. Glückwünsche zu Neujahr und zum 23. Geburtstag. Sie muß daraus sehen, wie innig mein Schicksal an ihrem Leben hängt, wie es auf sie hofft, nach ihr sich sehnt. Ich schickte ihr die Gedichte gebunden mit dieser Widmung :

Meine ganze Seele ist in Dir.
Deine ganze Seele soll es wissen:
Müßt ich einmal Deine Seele missen,
wäre meine Seele fern von mir .

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1. Januar 1915

aus: Erich Mühsam: Tagebücher. 1910 – 1924

Gestorben

1549 : Catherine d ` Amboise , französische Dichterin
1560: Joachim du Bellay, französischer Lyriker
1758 : Johann Friedrich von Cronegk , deutscher Dramatiker und Lyriker
1901: Sophus Christian Frederik Schandorph, dänischer Schriftsteller
1918: William Wilfred Campbell, kanadischer Schriftsteller
1920: Paul Adam, französischer Schriftsteller
1931: Hjalmar Bergmann, schwedischer Schriftsteller
1934: Max Sauerlandt, deutscher Autor (Kunsthistoriker )
1934: Jakob Wassermann, deutscher Schriftsteller
1945: Fritz Brupbacher, schweizerischer Schriftsteller
1951: Jan Valtin, deutscher Schriftsteller
1955: Öta Mizuho, japanischer Schriftsteller
1984: Paula Grogger, österreichische Schriftstellerin
1993: Anna Wimschneider, deutsche Autorin (Landwirtin )
1994: Marianne Bruns, deutsche Schriftstellerin
1994: Werner Schwab, österreichischer Dramatiker und Schriftsteller
1998: Gustl Angstmann, deutscher Schriftsteller
2007: Tillie Olsen, amerikanische Schriftstellerin
2009: Johannes Mario Simmel, österreichischer Schriftsteller
2010: Freya von Moltke, deutsche Schriftstellerin

1. Januar 1851

Sie halten Siegesfest, sie ziehn die Stadt entlang;
Sie meinen, Schleswig-Holstein zu begraben.
Brich nicht, mein Herz! Noch sollst du Freude haben;
Wir haben Kinder noch, wir haben Knaben,
Und auch wir selber leben, Gott sei Dank!

– Theodor Storm –

Daniela Walter
© read MaryRead 2017

Literaturgeschichte

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