Fred Endrikat: Die Wühlmaus
Die Wühlmaus
Die Wühlmaus nagt von einer Wurzel
das W hinfort, bis an die -urzel.
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Sie nagt dann an der hintern Stell
auch von der -urzel noch das l.
Die Wühlmaus nagt und nagt, o weh,
auch von der -urze- noch das e.
Sie nagt die Wurzel klein und kurz,
bis aus der -urze- wird ein -urz–.
Die Wühlmaus ohne Rast und Ruh
nagt von dem -urz– auch noch das u.
Der Rest ist schwer zu reimen jetzt,
es bleibt zurück nur noch ein –rz–.
Nun steht dies –rz– im Wald allein.
Die Wühlmäuse sind so gemein.
– Fred Endrikat –
* 07.06.1890, Nakel an der Netze (heute: Polen), Deutschland
† 12.08.1942, München, Deutschland
Fred Endrikat schrieb und malte schon während seiner Volksschulzeit, mit 12 Jahren gewann er bei einem Dichterwettbewerb des Dortmunder Generalanzeigers, der mit Geld- und Buchpreisen dotiert war.
Anhand des Gedichts „Die Wühlmaus“ kann man unschwer erkennen, dass er in der Tradition von Joachim Ringelnatz stand, aber auch von Wilhem Busch und Christian Morgenstern.
Über Umwege konnte er letztendlich sein Hobby, das Schreiben, zum Beruf machen, nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Schriftsteller.
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