„Wenn sieben müde kleine Hasen abends in ihr Bettchen rasen“ von Sabine Praml

Rabauken

Eine Horde von Kindern unter Kontrolle zu behalten ist schon eine Kunst für sich, völlig machtlos ist man, wenn sieben kleine Rabauken ins Bett gehen sollen. Das es bei den Hasenkindern nicht anders aussieht, wie bei Menschenkindern, zeigen Christiane Hansen und Sabine Praml im Bilderbuch „Wenn sieben müde kleine Hasen abends in ihr Bettchen rasen“.

Sobald die kleinen Hasen hören, dass es Zeit ist, ins Bett zu gehen, fällt ihnen einiges ein, was zuvor noch gemacht werden muss. Dabei schlafen einige der Hasenkinder an Ort und Stelle ein, wo sie sich gerade befinden. In Reimform wird dargestellt, was zum Zu-Bett-Gehen noch alles dazugehört, von Zähneputzen bis zum Schlafanzug anziehen.

Ausschnitt aus dem Bilderbuch

Die Illustratorin – Christiane Hansen – zeigt jeweils über eine Doppelseite einen Ausschnitt aus dem Bereich rund ums Haus, wie Flur, Garten oder Badezimmer. In de n monoszenischen Bildern sind die sieben Hasen in ihrer jeweiligen Tätigkeit in dem jeweiligen Raum zu sehen. Zudem sind in den überschaubaren Darstellungen Gegenstände zu sehen, die nicht direkt im Text genannt werden aber mit der Realität zu tun haben, wie Spielzeug und Schnuller, die auf dem Küchenboden verstreut liegen. Auf den Handtüchern im Badezimmer sind die Namen der Hasenkinder abgedruckt und sie werden auch in der Handlung genannt.
Gegliedert ist der Text in Zwei- und Vierzeiler – durchweg als Paarreim – die sich abwechseln. In den Zweizeilern werden die einzelnen Familienmitglieder vorgestellt, mit dem, was sie gerade machen, wie beispielsweise Emma, die beim Zähneputzen einschläft. Somit ist es möglich, nach und nach alle Hasen auf den Bildern mit Namen kennenzulernen. In den Vierzeilern werden Tätigkeiten genannt oder Fragen gestellt, die alle Hasenkinder betrifft.
Das Pappbilderbuch gehört zum Genre Kinderlyrik sowie zur tirozinierten Fabel und ist in der Gegenwartsform verfasst. Es enthält direkte Reden, Aussagesätze sowie Fragen, die nach Gründen für Gefühlslagen suchen, wenn die Kinder beispielsweise grummelig sind.
Mal vertiefen die Bilder die Aussagen des Textes, mal ergänzen die Darstellungen über das was nicht geschrieben steht aber zum Gesamtbild dazu gehört, dass heißt, das Bilderbuch besteht einerseits aus Parallelität von Text und Bildern , andererseits hat es Ansätze von dem Prinzip des geflochtenen Zopfes .

Ausschnitt aus dem Bilderbuch

Desto länger man sich mit dem Bilderbuch beschäftigt, desto mehr kann man an Raffinessen entdecken und ist somit bestens für Kleinkinder geeignet, die ein Buch immer wieder aufs Neue Vorgelesen bekommen möchten und sich dabei gerne die Illustrationen anschauen. Der in Reimform gehaltene Text wird von Kindern besonders geliebt, da sie sich den gut merken können. Die Merkfähigkeit dient auch der Sprachförderung, die Bilder lassen viel Spielraum für eigene Phantasie und ganz nebenbei kann ein Kleinkind Farben und das Zählen lernen.

Die Ausgewogenheit zwischen Text und Bildern, die Raffinessen, die entdeckt werden wollen, das pädagogische Konzept der Sprachförderung, wäre eine Auszeichnung wert.

– Katja Berg –
© read MaryRead

Kinderbuch


Sabine Praml: Wenn sieben müde kleine Hasen abends in ihr Bettchen rasen
Illustration: Christiane Hansen
Pappbilderbuch / Alter: ab 2 Jahre
16 Seiten
1. Auflage: 09.01.2015
Verlag: Oetinger
ISBN 978-3-7891-6645-7
Preis: 7,99 € (D), 8,30 € (A)


Beitragsbild: Foto: © Otto Raddatz / Collage: © Ute Fischer


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